Advent- Kindergarten Essen

 

 A. Zielsetzung unserer Arbeit

 1. Was ist für uns das Ziel der Kindergartenarbeit?

 

Immer mehr sind Konsumdenken und Leistungsdruck bestimmend für die Menschen unserer Gesellschaft. Oft führt dies zu Unzufriedenheit und Stress.

Wir möchten den Kindern Impulse geben für ein zufriedenes, geordnetes Leben und einen Bezug zu Gott.

 

Dies bedeutet im Einzelnen:                                                                                                                                                              

a. Die Kinder entdecken sich selbst: 

 

  • Einmaligkeit der eigenen Person    
  • Selbstvertrauen wird gestärkt
  • Selbstannahme
  • Selbstständigkeit "Was wir selbst können, machen wir auch selbst."
  • Die eigenen Fähigkeiten und Stärken kennen und nutzen
  • "Nein" sagen können
  • Entwicklung der Motorik
  • Vertrauen in die eigene Möglichkeiten
  • Gefühle bewusst erleben und damit umgehen
  • Gefühle und Wünsche mitteilen

 

b. Die Kinder lernen   Gott – Mensch – Natur kennen

     -    Gott  

  • Gott, Jesus, der Liebende, der Freund
  • Gott, Jesus, der Vergebende
  • Gott, Jesus der Schöpfer

     -     Mensch                                                                   

  • Zusammenhänge des Körpers
  • Der Mensch als Geschöpf Gottes
  • Vielfältigkeit der Menschen: hautfarbe, Kultur, Sprachen etc.

          Natur                                                                                                        

  • Bezug zur Natur
  • Natur- Schöpfung Gottes
  • Bewusster Umgang mit der Natur
  • Blick für das gewöhnliche bewahren

                  

 

 

c. Die Kinder entdecken den/ die Anderen:

 

  •   Vertrauen haben, in die Menschen, mit denen man zu tun hat
  •   Sich geborgen(angenommen) fühlen- allein und in der Gruppe
  •   Sozialverhalten auf vielfältige Weise "üben"
  •   Rücksichtnahme, Freundschaft, gegenseitige Hilfestellungen,der eigenen Rechte bewusst werden, aber auch dem anderen die  gleichen Rechte einräumen         
  •   Verantwortungsbewusst dem Anderen gegenüber sein
  •   Konfliktbewältigung ( mit Kindern, mit Erwachsenen)
  •   Akzeptieren, dass nicht jedes Bedürfnis sofort befriedigt werden kann
  •   Umgehen mit Regeln und Grenzen

 

d. Sonstiges

 

  • Förderung der Kreativität
  • Phantasie anregen
  • Phantasie umsetzen
  • Träume haben (Vorstellungen)
  • Gefühle und Empfindungen kreativ ausdrücken
  • Sprache (lernen, sich verbal auszudrücken, in der Lage sein, sprachlich Konflikte zu lösen)
  • Vermittlung von ethischen Werten
  • Vorbereitung auf die Schule
  • Vorbereitung auf den Straßenverkehr
  • Raumgestaltung entsprechend der Fähigkeiten und Bedürfnissen des Kindes ( das bedeutet: gezielte Beobachtung des einzelnen Kindes und des Gruppenprozesses)
  • Impulse für eine gesunde Lebensweise geben, gesunde Ernährung, viel Bewegung, suchtfrei

 

2. Welche Ziele verfolgen wir mit unserer Erziehung?
 
Wir wünschen, dass jedes Kind...
 
  • sich der Einmaligkeit seiner Persönlichkeit bewusst ist.
  • Selbstvertrauen und Selbstannahme aufbauen kann
  • eigene Fähigkeiten und Stärken kennt und nutzt
  • selbstständig Aufgaben erfüllt
  • mit seinen Gefühlen bewußt umgehen kann
  • kreativ sein kann
  • Liebe erlebt
  • liebesfähig wird
  • die welt für sich entdecken kann: Gott, Mensch, Natur
  • Vertrauen haben kann
  • freundlichen Umgang erlebt und praktiziert
  • sich sprachlich ausdrücken kann



 

 
                                     
3. Worin sehen wir unsere Aufgabe als Erzieherin ?
 
In den letzten Jahren ist es in vielen Bereichen schwieriger und differenzierter geworden, mit Kindern zu arbeiten, z.B. durch die veränderten Lebensbedingungen, Einflüsse der sich im steten Wandel befindlichen Umwelt, steigende Konsumorientierung und letztlich auch durch die sich ständig verändernde Technik- und Medienwelt, die unser Leben zunehmend bestimmt.

Die Fähigkeit mit einer Kindergruppe pädagogisch umzugehen, differenzierte Aktivitäten für die verschiedensten Kinder zu gestalten, Wahrnehmungs- und /oder Verhaltensstörungen zu erkennen und richtig damit umzugehen, Elterngespräche zu führen, im Team und mit anderen Stellen zusammenzuarbeiten sind Grundvoraussetzungen für eine professionelle Elementarpädagogik.

 

Unsere Aufgabe besteht darin, den Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrag zu erfüllen, d.h.

 

  • die Kinder, die uns anvertraut sind, zu begleiten ( bei ihnen sein, mit ihnen sein, sie an die Hand nehmen, ihr Vertrauen haben, ihnen zugewandt sein)
  • ständiges Bemühen um feinfühliges Verstehen des Kindes (Gedanken und Gefühle des Kindes nachzuempfinden, auf seine Ängste und Hoffnungen eingehen)
  • dem Kind nicht mit fertigen Vorstellungen und Wertungen begegnen, sondern bereit sein, dem Kind Handlungsfähigkeit und Eigenständigkeit zutrauen und diese zu fördern.
  • den Horizont der Kinder zu erweitern, durch Informationen in Bild, Wort und Spiel
  • die Kinder zu beobachten, dies dokumentieren, einen Förderplan erstellen und Entwicklungsgespräche mit den Eltern zu führen
  • die Eltern beraten und sie über die weiteren Hilfsangebote in unserer Stadt informieren


 

 

 a) Pädagogische Arbeit der Erzieherin in der Gruppe:


  • Planung und Durchführung der pädagogischen Arbeit mit den Kindern
  • Beobachten und beurteilen des einzelnen Kindes und der Gruppe in Bezug auf individuelle Situationen und dem Entwicklungsstand
    des einzelnen Kindes bzw. der Gruppe.
  • Kenntnisse über Spielbedürfnisse und Spielinteressen, Spielvoraussetzungenund Spielmöglichkeiten
  • Spezielle didaktische Kenntnisse einsetzen
  • Situations- und Personenabhängigkeit bei jeder Entscheidung beachten
  • Ehrlicher Umgang mit den Kindern
  • Verantwortung tragen
  • Aufsichtspflicht erfüllen

 

b) Pflegerische Aufgabe

 

  • Erste Hilfe  bei Verletzungen, falls erforderlich ärztliche Hilfe vermitteln
  • den Gesundheitszustand der Kinder beachten
  • Hilfestellungen bei der Durchführung von Untersuchungen durch das Gesundheitsamt geben z.B. zahnärztliche Untersuchungen.

 

c) Elternarbeit

 

  • Elterngespräche führen
  • Beratung der Eltern
  • Bei Auffälligkeiten der Kinder ist gemeinsame Absprache über Erziehungsverhalten der Erzieher/Eltern wichtig
  • Vermittlung anderer Stellen der Erziehungsberatung und Erziehungshilfen z.B. Ergotherapie
  • Informationen austauschen
  • Motivation der Eltern zur Mitarbeit
  • Kontakt zu und zwischen den Eltern fördern
  • Zusammenarbeit mit den Eltern bei Festen und Ausflügen

 

d) Hauswirtschaftliche Aufgaben

 

  • Sauberkeit der Räume und des Inventars
  • Gestaltung der Gruppenräume
  • Verantwortlich für die Inneneinrichtung , Spiel und Bastelmaterialien, Außenspielbereich etc.
  • Mitverantwortlich für Ordnung und Sauberkeit im gesamten Kindergartenbereich

 

e)  Verwaltungsaufgaben

 

  • Führen der Anwesenheitslisten
  • Kontoführung, Einnahmen und Ausgaben
  • Bestellungen, Überweisungen
  • Kontakte zu verschiedenen Ämtern / Firmen
  • Beurteilungen/Zeugnisse  z.B. Jahrespraktikantin
  • Teilnahme an Teamsitzungen, Protokolle
  • Freiwillige Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen

           a. durch den Träger
           b. durch andere Bildungseinrichtungen

 

f) Praktikantenanleitung

 

  • Einweisung der Praktikantin in den Tagesablauf
  • Anleitung, Hilfestellungen
  • Informationen zum eigenen Kindergarten
  • Beurteilungen verfassen

 

g)  Kontakte nach Außen

 

  • Zusammenarbeit und Information mit der örtlichen Adventgemeinde, der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten NRW in Mettmann, sowie der Geschäftsstelle des Trägerdachverbandes  DPWV
  • Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt, zuständigem Jugendamt und Behörden, Schulen und Beratungsstellen
  • Kontakte zur Nachbarschaft
  • Mitwirkung bei der Darstellung der Einrichtung  in der Öffentlichkeit
  • Kontakt zu sozialen und kulturellen Einrichtungen

 

Unsere Arbeit als Erzieherinnen gründet sich auf dem Selbstverständnis Entscheidungen zu treffen, sich mit Erwartungen kritisch auseinander zu setzen. Die Arbeit beinhaltet eine ständige Reflexion des eigenen Handelns und einen ehrlichen Umgang miteinander, sowie eine lebenslange und existentielle Auseinanderssetzung mit der Aufgabe:

Wie kann ich das Kind lieben, verstehen und achten?

Pädagogische Arbeit in unserer Einrichtung bedeutet aber auch eine ständige Bereitschaft zur Selbstkritik, zur Versöhnung und zum Verzeihen.

Wie Erzieherinnen in einem christlichen Kindergarten möchten den Kindern ein Stück von unserem Glauben an einen liebenden und vergebenden Gott erleben lassen. Wir sind nicht verpflichtet Verantwortung für eine entfernte Zukunft auf uns zu nehmen, aber wir fühlen uns verantwortlich für den heutigen Tag.

 

 
 4.Umsetzung der Bildungsvereinbarung
 
Beobachtungsverfahren
 

 

Der Entwicklungsverlauf der Kinder wird von den Erzieherinnen regelmäßig beobachtet und dokumentiert. Im Anschluss werden Elterngespräche über die Beobachtungen geführt und es wird ein gemeinsames Förderprogramm vereinbart. Ein besonderer Dokumentationsbogen wird erstellt und den Eltern am Ende der Kindergartenzeit zur Schulanmeldung ausgehändigt. Eine Sprachstandsfeststellung wird anhand der SISMIK/ SELDAK- Bögen erstellt, die Auswertung wird dem Jugendamt zugeschickt.

 

Bewegung
 

Die Kinder können täglich neue Wahrnehmungserfahrungen machen, denn sie gehen täglich, sofern es das Wetter erlaubt, ein bis zwei Stunden an die frische Luft. So haben sie Gelegenheit zum Laufen, Rutschen, Klettern, Wippen, Springen, Heben, Turnen usw. Die Kinder entscheiden selbst über ihr Tun, was sie sich zutrauen und wie oft sie etwas wiederholen möchten. Durch unterschiedliche Ausflüge wird der Erfahrungsbereich erweitert.

In einem Raum des Kindergartens sind Bewegungs- und Turngeräte aufgebaut, nach dem Konzept von Elfriede Hengstenberg. Die Kinder bestimmen selbst den Schwierigkeitsgrad ihrer Turnübungen. Die Geräte können in verschiedenen Variationen aufgebaut werden und bieten so den Kindern immer neue Möglichkeiten sich daran zu erproben. In Bewegungseinheiten werden gezielte Übungen wie z.B. Ballwerfen, balancieren, auf einem Bein hüpfen, rückwärts gehen angeboten. Die Kinder sollen für sich selbst Verantwortung übernehmen, deshalb greifen die Erzieherinnen nur im Notfall ein, z.B. wenn das Kind irgendwo hochklettern will, leistet die Erzieherin keine Hilfe. So lernt das Kind seine Fähigkeiten abzuschätzen, denn wo es hochklettern will, soll es auch allein wieder herunter kommen.

Selbständiges und eigenverantwortliches Handeln wird täglich beim An- und Ausziehen der Schuhe, Jacke, Mütze usw. geübt, dazu gehört auch das Wiedererkennen der eigenen Kleidungsstücke. Verantwortlichkeit im Straßenverkehr wird durch das ordnungsgemäße Überqueren der Straße eingeübt.

 

 

 Spielen und Gestalten

 

Im freien Spiel kann das Kind soziale Beziehungen aufbauen und vertiefen. Das Miteinander sowie die eigene Ausgrenzung werden geübt. Das Kind lernt seine Rechte, sowie auch die Gefühle des Anderen zu kennen und zu akzeptieren. Die Erzieherinnen leisten besonders zu Beginn der Kindergartenzeit Hilfe. Die bestehenden Regeln dienen als weitere Hilfe. Insbesondere werden die Kinder aufgefordert

a. ihre Wünsche sprachlich zu äußern

b. die Wünsche des Anderen zu respektieren

c. nach gewaltfreien Lösungsmöglichkeiten zu suchen.

Den Kindern steht ausreichend nicht vorgefertigtes Material zur Verfügung wie z.B. Papier, Pappe, Schachteln, Toilettenrollen, Knete, Salzteig, Holz, Wolle, Stoffe, Sand, Zapfen, Korken. Dazu als Arbeitsmittel: Buntstifte, Scheren, Klebe, Wasserfarben. Es wird ihnen gezeigt, wie man mit den verschiedenen Arbeitsmitteln umgeht, außerdem werden Anregungen gegeben, wie das Material eingesetzt werden kann.

Die Kinder haben die Möglichkeit in einem Raum durch Hocker, Decken, Kissen, Matten usw. eine eigene „Welt“ zu schaffen, in der sie verschiedene Rollenspiele ausprobieren können. So können sie ihre Emotionen, sowie auch Erlebtes verarbeiten. Zudem wird die Kreativität, als auch das Sprachvermögen weiterentwickelt.

 

Natur

Die Kinder haben täglich die Möglichkeit sich draußen aufzuhalten. So bekommen sie einen Zugang zur Natur. Zu jeder Jahreszeit gibt es andere Möglichkeiten etwas von der Natur kennen zu lernen.

 Im Frühling: Zapfen sammeln, Veränderung der Natur beobachten,  Samen streuen, Setzlinge pflanzen

Im Sommer: ernten, Unkraut jäten, Beete harken, Pflanzen begießen, das Wachsen der Pflanzen beobachten

Im Herbst: Blätter sammeln, pressen und verarbeiten, mit gesammelten Naturmaterialien basteln

Im Winter: Verwandlung des Wassers (Schnee) erfahren, das Verhalten der Tiere bei Kälte wird besprochen.

Durch Experimente werden den Kindern die Elemente Wasser, Licht, Luft und Erde nahe gebracht.

Zum Thema Natur bietet der Morgenkreis vielfältige Möglichkeiten. Es werden Gespräche geführt über die jeweiligen Jahreszeiten mit ihren Begleiterscheinungen, über Tiere, Pflanzen, Naturerscheinungen, Wechselbeziehungen, sowie über den eigenen Körper, einzelne Funktionen des Körpers, als auch, was gut und was schlecht für unseren Körper ist. Dazu werden entsprechende Spiele, Lieder und Reime angeboten. Sach- und Bilderbücher dienen als Anschauungsmaterial. 

 

Sprache

 

Es werden Spiele angeboten, durch die die Kinder angeregt werden zu sprechen. Dabei nimmt die Erzieherin Rücksicht auf den jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes. Im täglichen Morgenkreis wird die Sprachentwicklung gefördert durch: Reime, Lieder, Gespräche, Spiellieder. Einerseits wird darauf geachtet, dass neue Lieder oder Reime wiederholt werden, andererseits wird immer wieder Neues und Aktuelles mit eingeflochten. Der Morgenkreis ist stets bereichernd und interessant gestaltet. Die Gefühle und Emotionen der Kinder werden berücksichtigt, aber auch der Wissensdurst.